Talstation Wankbahn - Esterbergalm - Schweizer Alple - Partenkirchen - Talstation Wankbahn

Meine erste Mountainbiketour führte mich auf die Vilser Alm. Nachdem ich diese ohne konditionelle Probleme hinter mich bringen konnte, suchte ich mir eine etwas umfangreichere Tour aus. Ausgehend von der Talstation der Wankbahn wollte ich zur Esterbergalm fahren und von dort aus eventuell noch auf einen der laut Karte nicht allzu weit entfernten Gipfel steigen. Aufgrund dessen zog ich Wanderschuhe an – auch wenn diese nicht unbedingt optimal für den Aufstieg mit dem Mountainbike sind.Das Wetter war nicht sonderlich gut an diesem Tag. Dicke Wolken hingen in den Bergen, doch es war nach wie vor trocken und für den Nachmittag war Wetterbesserung angesagt. Die Tour führt die ersten Meter über den Teerweg in Richtung des Kletterwalds, der links am Wegesrand liegt.

Blick auf Garmisch-Partenkirchen kurz vor der steilsten Stelle des Weges

Auf Höhe des Kassenhauses vom Kletterwald geht der Weg in einen Schotterweg über. Die nächste Zeit wechseln sich steilere Abschnitte mit fast ebenen Abschnitten ab. Praktisch ist, dass einige steilere Wegabschnitte geteert sind, was den Aufstieg doch stark vereinfacht. Dennoch habe ich an einer Stelle Probleme wieder in Tritt zu kommen, nachdem es mir das Vorderrad angelupft hat.
Der Weg führt immer in nördlicher Richtung den Hang entlang. Zwischendurch bietet sich die Gelegenheit rechts auf einen anderen Weg in Richtung Gipfelstation des Wank zu fahren – ob diese für den Aufstieg mit dem Mountainbike geeignet ist, werde ich eventuell im Rahmen einer anderen Tour noch feststellen.
 

Ausblick von der Esterbergalm auf die Skiabfahrt des Wank

Nach ca. einer Stunde erreiche ich ein Flachstück. Dieses nutze ich aus, um etwas zu verschnaufen und etwas zu trinken, zumal der Weiterweg laut Karte ziemlich steil werden könnte. Und die Karte sollte Recht behalten, denn das steilste Stück der gesamten Etappe folgt kurze Zeit später. Kurz vor der ersten Kehre lupft es mir auf dem geteerten Weg das Vorderrad. Der Weg ist so steil, dass ich erst gar nicht versuche noch mal in den Sattel zu kommen sondern freiwillig schiebe. Doch auch das schieben ist ziemlich anstrengend…
Kurz hinter den beiden Kehren – in Gedanken sinniere ich gerade, dass man hier bestimmt nicht mit dem Rad hochkommt – werde ich von einem Mountainbiker überholt. Er sieht halbwegs entspannt aus und sagt im Vorbeifahren mit einem leichten Grinsen noch „gell, ganz schön steil hier“.
Ok, anscheinend ist der Weg doch fahrbar. Also versuche ich auch mein Glück und tatsächlich schaffe ich es beim zweiten Versuch im Sattel zu bleiben. Als ich, innerlich immer noch leicht fluchend über den Kommentar, den vorerst höchsten Punkt erreiche, gerät die Esterbergalm ins Blickfeld. Die kurze Abfahrt zur Alm durch den Wankgraben wird nur durch einen geschlossenen Weidezaun unterbrochen.

Der Weg hinter der Esterbergalm

 

Die Esterbergalm liegt in einem schönen Hochtal. Rechts in Fahrtrichtung liegen der Wank und die von diesem herabführende Skiabfahrt, links der Gipfel des Bischof bzw. der Krottenkopf. An der Alm angelangt mache ich erst einmal eine längere Pause und esse gemütlich eine Suppe. Aufgrund der Wolken ist es leider immer noch ziemlich kühl.
Laut Karte sollte die Besteigung des Bischof eigentlich nicht allzu lange dauern. Auf meine Nachfrage hin erhalte ich jedoch die Auskunft, dass man schon mit 2 Stunden Aufstiegszeit rechnen sollte. Kurzfristig sah ich daher von einer Besteigung ab – das war mir zu viel, zumal ich vermutlich am Gipfel im Nebel stehen würde. Nach einem weiteren Blick in die Karte entschloss ich mich im Gegenzug die Mountainbiketour etwas auszudehnen und via Schweizer Alple um den Wank wieder zum Parkplatz an der Talstation der Wankbahn zu fahren.
Nach einem kurzen Wegstück über ziemlich grobe Steine und Furchen geht es ein längeres Stück steil bergab. Hier kann man mit entsprechendem Fahrkönnen eine beachtliche Geschwindigkeit erreichen – ich wählte die vorsichtigere Abfahrtsvariante zu Lasten meiner Bremsen…

Nach Überquerung eines Bachs muss man die abgefahrenen Höhenmeter jedoch teilweise wieder erklimmen. Auf dem geschotterten Weg stellt dies jedoch keine größeren Ansprüche. Leider hatte sich während der Abfahrt meine Schaltung verhakt, so dass ich nur im kleinsten Kettenrad fahren konnte.

Das einfache Ende des steinigen Pfades

An einer Weggabelung wählte ich den „kürzeren“ Weg, auch wenn dieser einen weiteren Anstieg von hundert Höhenmetern bedeutete. Was die Karte verheimlicht, ist dass des sich bei dem Weg nicht um einen Fahrweg, sondern einen schmalen, mit großen Steinen und Absätzen gespickten, Wanderweg handelt. Aus der einfachen Abfahrt wird somit ein schwieriges und anstrengendes Unterfangen, denn es gilt fast permanent die Körperspannung zu halten. Als ich den regulären Fahrweg wieder treffe, bin ich etwas stolz auf mich, dieses schwierige Stück als Mountainbikeneuling ohne Sturz bewältigt zu haben.
Es folgt im Anschluss eine lange Abfahrt, die mit einigen kurzen Unterbrechungen bis Garmisch geht. Die letzten Kilometer fährt man auf dem geteerten Radweg an der Bundesstraße – nicht sonderlich schön, aber dafür umso schneller.
Wenig später erreiche ich mit müden Beinen mein Auto. Die Tour war zwar schön – aber letztendlich hat es dann auch gereicht für diesen Tag.
 

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Parkplatz bei er Wankbahn / Talstation
Höhenmeter Auf- / Abstieg ca. 900
Gefahrene Strecke: 27,2 km